in den ritzen

zwischen den gedanken
wohnt altes leben
alte gerüche
zum beispiel
das auto
ein kadett
in dem ich
als kind immer
hinten saß und
zwischen den sitzen
nach vorne sah
zu den beiden

addition

zwei oder auch drei ohnmächte
zusammengenommen
ergeben
am unteren ende
eine schreckliche macht

heute

dieser tag
so unheilbar
und lebendig

alles ist
vergangenheit

herzeis

in diesem sommer
bis weit nach mitternacht
auf dem balkon sitzen
und martini trinken
mit viel eis
in herzform
dazu ein wenig rauch
für den nebel
vielleicht

und dabei an dich denken
sagen: ich bin da
ganz leise
dann wieder summen
und denken
und seufzen
und trinken

niemand wird das wissen
oder hören
auch du nicht
niemals

ich liebe immer
nur heimlich
aus der ferne

sommer

draußen rufen
jetzt schon
die krähen
lange
vor diesem winter
graut es
mir

alles
was ist
liegt nur
auf dem weg

was ich bin und was ich kann und was ich will

menschen begegnen, einfach und entspannt
nur ich sein
mit allem, was zu mir gehört

dabei nichts leisten
müssen
nichts scheinen, nichts verbergen
auch nicht reden
und nichts mehr erklären
niemandem

schweigen

einfach sein dürfen

mit allen fehlern
und verlusten
mein eigener maßstab
ungebrochen

da ist nichts zu flicken, nichts zu reparieren
oder zu bedauern gar
da bin nur ich

eben keine
100%

von glück

in den straßen der stadt
kümmere ich mich
um die scherben

andere schauen nach kupfer
suchen nach einer
anderen art

relation

der tag
an dem
mein wege
sichtbar werden
wird wahlweise
schrecklich sein
oder wunderbar

das eine
oder das andere
wie auch immer

in jedem fall jedoch
wie jeder andere
tag

das beste
ist immer anders
und anderswo
in weiter ferne
das war es schon
zu meiner zeit
immer

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