gottlos, ich

ausgefranst
an den rändern
und angefressen
wie aufgeweicht

dann ein harter mantel
scheinbar undurchdinglich
kilometerdick

um einen
weichen, zarten
kern

ungeschützt

mein sein

leben
in den interpretationsspielräumen
der anderen

& vice versa

momentum

in einer kleinen drehung
aus der hüfte
auf dem weg
aus der küche
zurück zum schreibtisch vielleicht
mit einer tasse tee in der hand
schwingt unvermittelt
ein glücksmoment
sich frei

loner

das kind
das allein mit dem bus
davonfährt
läßt hinter der scheibe
seine augen
schwimmen

während ich
allein draußen davorstehe
mit meiner
trockenen traurigkeit
verwachsen

worte
sind meine
hände

lange nacht

wenn das leben
wie es so ist
manchmal alles auf einmal
langsam macht
und leise die welt
verschwindet

am ende des jahres
vielleicht
das ist bekannt
oder am ende des tages
auch
am ende dieses tages

wenn das leben also
schweigt
während alle anderen
noch lange nicht
ebenfalls einfach mal
schweigen

ecce homo

kopfgefangenschaft
und am ende
weinen
über die geschundene
zeit

wie ich es liebe
dieses tödliche
leben

to do

in schön geschwungenen formen
trägt sich die zeit
in listen ein

bevor sie
vergeht

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner