kein tag
an dem ich
nicht wüßte
daß ich nicht weiß
ob es noch einmal
einen tag
geben wird

sommer

das licht draußen
sieht manchmal aus
wie schnee
und ich bin
ein zauderer
der zeit im kopf
immer woanders

noch

das eis
ist dünn
und ich stehe
ganz an rand

leben

absichtslos
und zweckfrei
will ich sein
von jetzt an
immerdar

idiosynkrasie

es regnet
da draußen
und ich weine
in mir

so greifen wir
passgenau
ineinander

die eine welt
da draußen
und die meine

lakritzfische

tomaten am balkon
und nudelbäume
zwischen den zähnen
das wasser schwimmt
nach hause
luft spinnt sich
ein netz, einen weg
zurück dahin
wo das alles
anders war

anders ist

Liebeslieder

schreiben sich am besten
für niemanden oder
oder für die liebe
selbst

[doch nicht einmal das
das will mir noch gelingen]

zuhause

ich habe einen schlüssel
der wohnt in meiner linken
herzkammer

ich nutze ihn nie
ich spüre ihn nur
und gäbe es ihn nicht
ich würde ihn mir wünschen

so trage ich einen wunsch
tief in mir
einen schlüssel
von dem ich weiß
(zu) wem er gehört

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