im leben bin ich
nackt und sterblich

es ist die welt
die mich verkleidet

musterhaft

Wann ich beschlossen habe,
mein Leben nicht mehr zu
flicken?

Ich weiß es nicht.

doch seither lebe ich
die abgründe, risse
und einschußlöcher

ich webe sie ein in meine zeit
finde schönheit im versagen
in mißerfolg und zufall

danke dafür!

irgendwann
ist alle erinnerung
nackt

und ich sitze
nur noch
selbst

da

meine schatten
halte ich aus

aber das licht?

die meisten menschen
verstehe ich besser
wenn ich sie nicht
ansehe

leider
stört sie das meistens
sehr

suchen & finden & warten

ich suche
und finde an dir
die zartesten stellen
deiner haut

ich warte
und lege irgendwann
während du schläfst vielleicht
dort hinein
eine leise hoffnung

absichtslos

sitzen

ich sitze gern
allein
unter vielen
menschen, die reden
und schweige,
ohne ein wort
zu vermissen

ich sitze gern,
ich sitze allein
und denke dabei
und lese und lache
und schäme mich nicht,
wenn ich lausche

ich schaue mich um.
ich sehe dich an.

und ich sitze gern
allein
und ich will dabei
nicht gestört werden,
nicht beachtet
und nichts
gefragt

ich bin
einfach gern,
einfach so.
ich sitze
und ich sehe und höre dabei
und ich denke

störfall

seltsam
seelenwunde zeit

kein tag
vergeht mehr

unverstört

gnade

mir zu füßen
ein gott
den ich trete
jeden tag

diese erde
wie sie ganz
für sich

selbst
lebt

reste von traurigkeit
machen mich traurig

hinter mir
in allen häusern
in den zimmern
auf den straßen sogar
und in den nächten
überall

stehen menschen

schemenhaft noch
warten sie
und schweigen

ich bin dabei

ich bin
immer hinterher
also ganz bestimmt
niemals
an vorderster front
zu finden

statt dessen
stets leicht verschoben
knapp daneben
zum glück
bin ich

seit jeher
ausgestattet
mit einer ausgeprägten
zielferne

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner