Ich will Winter
Um des Frühlings willen
Stehe ich auf
Gehe barfuß
Lege Hand an
Selbst
Zum Leben zu erwachen

jägermeister
nicht ramazzotti
und im glas
klirren
eiswürfelherzen

warnung

ich bin nur der wind
wehe um den turm
wo du lebst

ich bin nur der regen
streife deine haut
am rande

ich bin das wasser
ich warne dich

ich bin nur die liebe
ich weiß

ich staune
rosen mit
dornen vor
glück

nachts
von der brücke ins
wasser sehen.
der nebel fällt
mir
über die augen.
ich weine.

beweislage, unklar

euer ehren
in aller bescheidenheit
diese rose
ist eine rose
auch wenn sie heute
weder stolz noch edel
erscheint
soviel zumindest
scheint mir
bewiesen

ich grab mir mein grab
gleich neben deinem
ich leg mich zu dir
in die erde
und bleibe
für eine nacht

Atem

Man hat die Ketten und Eisen von meinen Armen und Beinen genommen. Auch von meinem Hals. Man hat mich ins Licht zurückgebracht. Man gab mir zu essen. Ein wenig. Viel brauche ich nicht. Man hat meine Wunden geheilt. Soweit das eben ging. Die Schmerzen lassen langsam nach. In mir schweigt alles. Nur mein Atem brüllt mich an. Jede Minute. Jede Sekunde. Nacht und Tag. Das hat sich nicht geändert.

Die Zunge fährt über die Lippen. Ich schlucke. Die Zunge berührt die Zähne, den Gaumen. Ich atme ein. Ich atme aus. Freiheit. Das Wort scheint Erinnerung. Oder will ich das nur glauben.

Das letzte Wort scheint im Raum zu schweben. Alle schweigen und sehen mich an. Meine Stimme ist mir fremd. Sie klang anders, als nur ich sie hörte. Das Schweigen bleibt. Innen wie außen. Mit jedem neuen Wort.

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