lyrik

ich bitte nicht
um antwort
oder rat

ich hoffe nur
auf etwas licht
für den weg

umgeben
von lebewesen
die sonne
ist ein lebewesen
der wind und das meer
der atem
in mir
und der mond
die wärme der welt
alles
lebewesen

ich möchte
in einem leuchtturm
leben
und sonst nichts mehr

sein müssen

ich nenne mich
nicht
ich gehe
den weg

räume mit schweren tapeten
zum beispiel rot
oder kinderzimmer
mit scharf geschnittenen
schlüssellochflurlichtstreifen
die ganze nacht lang
hellwach
und kohlenkellerlöcher
natürlich mit schwer verdreckten
oberlichtern bodennah

schwere luft
die silbern glitzert
rauchfrei

anthrazit

laß uns darüber nicht reden

was ich mir nicht merke
niemals
ist das wetter
das durch mich
hindurch

weht
zu dir

ich lebe
in den feinen rissen
in den fassaden der zeit
ich bin
im letzten dreck
gewachsen
unsichtbar verborgen
in feuchten krümeln
bin ich zu hause

flechten und moose
sind meine schwestern
und brüder
so reich bin ich
an weichheit
und stärke

und ihr so?

dieser tiefe wunsch
geheim zu bleiben
und zu sein
einfach
was ich bin

ich möchte in einem zug sitzen
der immer fährt
ich möchte gefahren werden
und nach draußen sehen
in die welt
wie sie fliegt
wie alles
bis alles
vorüber ist

durchsetzt
mit rätseln und fragen
von ideen durchwachsen
immer noch
angeregt
die zeit reißt
alle wunden